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Cover der Broschüre "Wanderfischprogramm Nordrhein-Westfalen"

Mit dem Wanderfischprogramm NRW wurde die Durchgängigkeit insbesondere in den Nebenflüssen von Rhein und Weser an einigen Schlüsselstellen stark verbessert. Dazu wurden alte Wehre entfernt und neben Schleusen oder kleinen Staumauern Fischwege installiert, mit deren Hilfe Fische diese Hindernisse überwinden können. Zugleich wurden Millionen von jungen Lachsen, Aalen und Maifischen eingesetzt.

Besonders unzureichend geschützte Turbinen von Wasserkraftanlagen stellen für Fische eine tödliche Gefahr dar. Hinzu kamen lange Zeit Gewässerverschmutzungen aller Art und eine ungeregelte Fischerei. Die Folge: Viele Wanderfischarten waren in den 1990er Jahren in nordrhein-westfälischen Gewässern stark bedroht oder, wie der Lachs, längst ausgestorben.

Heute freuen wir uns wieder über die Rückkehr von Wanderfischen, die wegen ihrer weit auseinander liegenden Lebensräume teilweise verschollen waren. Die Anstrengungen um einen verbesserten Schutz der Wanderfische und ihrer Lebensräume zeigen Wirkung – beispielsweise beim Lachs: Nordrhein-Westfalen ist das Rheinanliegerland, in dem die meisten zurückkehrenden Lachse gezählt werden. Jeden Herbst steigen hunderte die Flüsse herauf, um hier abzulaichen. Seit dem Beginn der Wiederansiedlungsbemühungen wurden mehrere tausend Lachs-Rückkehrer nachgewiesen.

Von 1998 bis 2002 waren die Gewässer in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Wanderfischprogramms zunächst auf ökologische Engpässe und mögliche Verbesserungen überprüft worden. In der Umsetzungsphase der Jahre 2003 bis 2006 wurden erste Maßnahmen in den Bereichen Durchgängigkeit, Habitatrestaurierung und Laichgebietsschutz realisiert. In der Phase von 2007 bis 2010 stellte das Land noch einmal 1,2 Millionen Euro bereit, um in ausgewählten Gewässern weitere Maßnahmen durchzuführen oder abzuschließen. In der nun aktuellen Phase des Wanderfischprogramms 2011 bis 2020 werden die Erfolge bei der Lachswiederansiedlung durch einen Programmteil weiter abgesichert. Stärker in den Fokus rücken inzwischen die Wiederauffüllung der Bestände des vom Aussterben bedrohten Europäischen Aals und die Wiederansiedlung des Maifischs.

In der Programmbroschüre "Wanderfischprogramm Nordrhein-Westfalen. Landesweite Maßnahmen im Bereich Naturschutz und Gewässerökologie. Phase 2016–2020" finden Sie weitere Informationen.

Datum / Laufzeit 
01. Januar 1998 bis 31. Dezember 2020
Ansprechpartner 

Kernteam Wanderfischprogramm NRW:

  • Dr. Heiner Klinger (LANUV NRW)
  • Dipl.-Biol. Daniel Fey (LANUV NRW)
  • Dipl.-Biol. Armin Nemitz (Rheinischer Fischereiverband von 1880)
  • Dr. Hartwig Schulze-Wiehenbrauck (MKULNV)
  • Dipl.-Biol. Karin Schindehütte (MKULNV)
Eintrag erstellt am: 08. Januar 2016
Zuletzt geändert am: 16. Dezember 2016